Positive Sprache: Achtsam und freundlich miteinander reden

Wie wir sprechen, hat viel damit zu tun, wie wir fühlen, denken und handeln. Gleichzeitig drücken wir uns im Miteinander auch aus und beeinflussen uns gegenseitig. Mit kleinen Tricks gelingt das achtsamer und freundlicher.

Wo Menschen zusammenleben – zum Beispiel in einer Senioren-Residenz –, sprechen sie miteinander. Die Wörter, die dabei gewählt werden, haben einen direkten Einfluss darauf, wie das Zusammenleben gelingen kann. Positive Formulierungen etwa können aktiv zu einem guten Miteinander und einer angenehmen Atmosphäre beitragen.

So ist es hilfreicher, einen Satz zu formulieren wie: „Ich wünsche mir, mit dir zusammen einen schönen Ausflug zu machen.“ Anstatt zu formulieren: „Du hast nie Zeit für mich und ich will nicht immer einsam sein.“ Der erste Satz signalisiert dem Gesprächspartner klar die eigenen Bedürfnisse und bezieht ihn konstruktiv mit ein – ein gemeinsames Erlebnis wird greifbarer.

Die Sprache ist so aufgebaut, dass wir ganz einfach Sätze umwandeln und alternative Wörter verwenden können. Der erste Schritt besteht darin, achtsam auf sich zu hören und dann hinzuschauen: Ist in meiner Formulierung zum Beispiel „nicht“, „kein“, „nie“, „immer“ oder „ohne“ – so können diese Negationen weg, und dies macht den Blick frei auf das, was ich wirklich will – während der Adressat des Satzes kooperationsfreudiger sein wird und weniger wahrscheinlich in eine Verteidigungsposition gerät. Dieses simple Vorgehen ist so wirkmächtig, dass es bei alltäglichen Situationen, aber auch in Psychotherapien, in Paarberatungen oder der Betriebswirtschaft zum Einsatz kommt. Konflikte können damit gelöst werden, entweder weil neutrale Positionen eingenommen werden können oder der Umgang mit sich selbst und anderen einfühlsamer wird.

Kleine Formulierungstricks mit großer Wirkung

Beispielsätze

Alter Satz: Meine Schmerzen werden nie aufhören.
Neuer Satz: Ich werde nach Hilfe fragen und mir Linderung verschaffen.

Alter Satz: Ich liebe dich, aber deine Socken liegen immer überall herum.
Neuer Satz: Ich liebe dich. Zugleich stört mich deine Unordnung. Wie können wir das ändern?

Alter Satz: Das Essen ist langweilig.
Neuer Satz: Ich kann Vorschläge für leckere Gerichte raussuchen. Vielleicht kenne ich sogar Tipps, wie sie gut zubereitet werden können.

Alter Satz: Du hörst nie zu, das nervt mich.
Neuer Satz: Ich würde gerne mit dir sprechen. Kann ich etwas anders machen?

Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik Gut zu wissen aus unseren Hausmagazinen. Diese erscheinen ein Mal im Quartal und liegen in unseren Senioren-Residenzen aus. Die Magazine finden Sie hier im Download.

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